Eule gefunden Kauz gefunden

Vermeintlich verwaiste Eulenbabys mitnehmen?                       
Pauschal können wir diese Frage nicht beantworten, denn jeder einzelne Notfall oder „Nichtnotfall“ ist anders.


Wir selber sind immer für die natürliche Aufzucht und versuchen alles dass das unten sitzende Eulenkind wieder zurückzusetzen oder zu animieren dass es selbstständig zurückklettert, denn nicht immer ist ein unten sitzender Plüschball ein Notfall, manche Eulenkinder springen schon flugunfähig mit ca. 4 Wochen aus ihrer Bruthöhle (z.B. Waldkauz) oder Nest (z.B. Waldohreule) und sitzen augenscheinlich mutterseelenallein und verlassen am Boden.
Von ihren Eltern werden sie aber weiter versogt und schaffen es auch mit ihren kräftigen Fängen, scharfen Krallen und Schlagen der Flügel wieder auf ihren Brutbaum um die 10 m hochzuklettern


Auch wenn die Bruthöhle / Nest / Nistkasten feucht geworden ist springen zu junge Nestlinge heraus. Zu erkennen ist dies z.B. an verkotete Füße beim Kauz.

Dann sollte man auch zusätzlich versuchen mit dem zuständigen Förster oder Naturschutz den Nistkasten bzw. den Brutplatz auszutauschen.
Ist der Brutbaum an einen unsicheren, unruhigen Ort oder viele Hunde, Katzen und Menschen sollte man auch über eine Mitnahme nachdenken, denn diese Feinde sind eine große Gefahr wenn das Jungtier noch nicht flugfähig ist.
Es ist auch möglich dass der Brutbaum gar nicht mehr steht. Wenn die Höhle oder das Nest durch Unwetter/Sturm zerstört oder gar der Baum umgestürzt ist oder gefällt wurde braucht das Jungtier natürlich professionelle Hilfe.


Wir selber versuchen in jedem Fall als erstes die Rückführung. Auch mit explizierter Beschreibung an Melder/Finder wo und wie man Eulen/Kauze sicher vor Feinde (Rabenvögel, Füchse, Hunde etc und Menschen) setzen oder Rückführen kann vergewissern wir uns lieber selbst vor Ort und erkennen dann auch ob das Jungtier eventuell doch Hilfe benötigt.
Wenn die Jungen noch nicht weit genug entwickelt sind um Bäume mit Borkenrinde selbst zu erklimmen, unterkühlt sind (normale Körpertemperatur ist 40-41 Grad), Verletzungen aufweist, unterernährt, oder krank ist (hier ist die Palette recht groß von Sturzverletzungen wie Brüche, Luftsackrisse, Lungenentzündung, Parasiten oder bakterielle Infektionen etc.)
Leider ist bei bestimmten Erkrankungen naturgemäß so, dass die Elterntiere dies erkennen und ihr krankes Jungtier aus dem Nest schubsen oder einfach nicht mehr weiterfüttern. Erkennen tut man dies z.B. wenn das Kleine kein Gewölle Auswurf mehr hat, dann wurde es nicht mehr weitergefüttert.


Was tun wenn Ihr das Jungtier schon eingesammelt habt?
Setzt Euch bitte mit einer Greifvogelhilfe oder erfahrenen Wildvogelhilfe - Wildtierhilfe oder ortsansässigem NaBu in Verbindung. Bitte NICHT füttern, aber aufwärmen. KEIN Wasser einflößen! Sie brauchen den genauen Standort, den genauen Brutbaum um das Jungtier eventuell wieder rückzuführen. Experten erkennen nach kurzer Erstversorgung & Untersuchung ob das kleine wieder zurück kann im Dunkeln.

Eine Eulen Aufzucht in Gefangenschaft ist natürlich bei Experten machbar aber eine natürliche Aufzucht sollte man immer vorziehen wenn es möglich und machbar ist. Bitte versucht niemals das kleine selbst aufzuziehen. Eine Fehlprägung und Gewöhnung an den Menschen ist vorprogrammiert und sehr gefährlich. Eine falsche Ernährung macht die Tiere krank oder sie sterben.
Eulen/Kauze müssen abends – Nachts gefüttert werden und auch nur zu diesen Futterzeiten Kontakt zum Tier haben mit einer speziellen Eulenpfeife oder Kauzpfeife nach dem Bettelruf des Jungtieres ohne Sichtkontakt z.B. mit einer Eulenatrappe (in Höhlenersatz/Nestersatz und bestimmter Borke und Ästen um Fehlstellungen zu vermeiden)  Experten haben Gesellschaft von anderen Kauz oder Eulenjungen die zur Kommunikation und Sozialisierung wichtig sind in der Aufzuchtsphase. Fliegen lernen/Muskelaufbau, Jagen und fangen lernen, Sonnenplätze für ihren Calciumstoffwechsel, bestimmte Auswilderungsvorbereitung wie Soft Releas oder Wildflug, Mäuseburgen und vieles mehr.


Ihr seht, die Begriffe sind schon schwer. Die Umsetzung noch viel schwerer, um fundiertes Fachwissen zu erreichen benötigt man einige Jahre praktische und theoretische Erfahrungen…

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